Hurricane 07: Samstag
Bandmarathon und Trinkgelage
Samstag morgen, ich wurde wach. Doch nicht durch Krach draußen, nein, durch die Hitze im Zelt. Die Sonne brannte herunter und meine Laune besserte sich. Die Schmerzen der letzten Nacht schienen vergangen und ich mühte mich aus meiner glühenden Höhle ins Freie. Doch weit gefehlt mit den Schmerzen: Meine Füße taten weh, als ob ich noch vor einer Stunde vor den Queens abgegangen war. Da fehlte eindeutig der Alkohol zum betäuben! Also erstmal frühstücken.. Es war noch recht früh, und das war gut so. Denn der heutige Band-Tag sollte für mich schon um 13:30 Uhr beginnen. Doch vorher stand noch einiges an Arbeit an. Der Wind riss an unseren Pavillons und unser Mast drohte einzubrechen. An allen Ecken und Enden mussten wir die Pavillonstangen mit Panzertape zusammenkleben, doch es schien keine Besserung in Sicht. Deshalb hielt ich es fürs beste, schnell aufs Festivalgelände zu verschwinden! ;)
Der lange Tag sollte durch die FOTOS eingeläutet werden und ich wurde nicht enttäuscht.
FOTOS – wiederhole deinen rhythmus
Eine pfiffige, frische Band, die mich schon vor einem Jahr mit ihren Songs beeindruckt hat. Und nun konnte ich sie endlich mal live bewundern. Doch leider nicht in voller Länge, denn auf der anderen Bühne warteten schon The Bravery auf ihren Auftritt, und den wollte ich auf keinen Fall verpassen!
The Bravery – Honest Mistake
Da sie eine der ersten Indie-Bands waren, die mich zur Gitarrenmusik brachten, wollte ich den Auftritt komplett sehen und da nicht wirklich viel los war um diese frühe Zeit, sind wir sogar ganz vorne reingekommen und standen 10 Meter hinter dem Wellenbrecher. Kurz vor Beginn deutete sich allerdings Böses am Himmel an und wir sollten nicht enttäuscht werden: Mit dem ersten Ton der Band setzte ein Platzregen ein, der uns klitschnass machte, aber das war uns ganz egal. Im gleichzeitigen Sonnenschein, der unter der Regenfront auf uns herabschien, tanzten wir in den Pfützen und freuten uns über einen tollen Auftritt. Nach 10 Minuten konnte man dann die Jacken ausziehen und die Show ohne kühles Nass von oben genießen. Die Band machte auch ihre Scherze, denn sie blieben dank des Windes nicht verschont.
Nun hieß es erstmal drei Stunden Pause zu genießen und wir machten uns auf den Rückweg ins Lager. Dort war Flint schon richtig fleißig gewesen und hatte die riesige Plane kleingeschnitten um damit nur noch den nackten Pavillon zu übrdachen. Zusätzlich wurden die beiden anderen Pavillons an den mittleren herangerückt, sodass wir zwar weniger überdachte Fläche hatten, dafür aber ein sehr stabiles Dach, das dem Wind nur so trotze! Und dazu hatten wir endlich einen Fahnenmast, an dem unsere selbstgesprayte Totenkopfflagge im Wind wehte.
Der Nachmittag wurde mit ausführlichem Grillen und Bier trinken zelebriert und sollte von mir eigentlich mit Arcade Fire beendet werden, doch strömender Regen hielt mich leider davon ab. Die erste Band verpasst, die ich unbedingt sehen wollte..
Zum Glück ließ der Regen danach nach, und wir machten uns auf den Weg zu Modest Mouse.
Modest Mouse – Dashboard
Gänsehaut machte sich bemerkbar, als Isaac Brock mit verrückter Mimik die Songs gegen das Publikum preschte und ich genoss einige Lieder mit einen lachenden und einem weinenden Auge, denn ich konnte sie nicht bis zum Schluss sehen. Auf der anderen Bühne wartete meine absolute Lieblingsband (wenn man von Maximo Park absieht) und das konnte ich mir nicht entgehen lassen. So machte ich mich alleine auf den Weg zu Bloc Party.
Bloc Party – Helicopter
Ich stand recht weit vorne hinter dem zweiten Wellenbrecher und ähnlich wie bei The Bravery wurden die ersten Lieder von Regen begleitet. Dazu stand man unweigerlich in etwa 5cm Schlamm, der das Tanzen erschwerte. Doch das war mir ganz egal, denn die Musik war grandios. Und so hielt es mich auch nicht lang auf der Stelle und nach etwa 10 Minuten stürzte ich mich ins tanzende Volk vor mir. Eine Stunde lang hüpfte ich im Schlamm, wurde umhergestoßen, sieß andere weg, zog Kiddies aus dem Matsch wieder auf die Füße.. Es war geil! Tanzmusik pur und überall geniale Stimmung.
Begeistert begab ich mich danach zu unserem Treffpunkt etwas hinter der Bühne. Die nächste Band sollte in Ruhe angesehen werden, doch erstmal mussten wir uns an einem der Bierstände stärken. Auch wenn ich mir Incubus auch gern von vorne angesehen hätte, es ging einfach nicht. Und der Tag war noch lang, ich wollte mich nicht vorm Ende verausgaben.
Incubus – Light Grenades
Doch auch von hinten war der Auftritt super, so bekam man wenigstens ungestört die Musik mit. Mehr weiß ich allerdings auch nicht, kann am Bier gelegen haben oder auch am Verausgaben bei Bloc Party.. Jedenfalls kann ich nichts Negatives über Incubus sagen! ;)
Danach war ich so im Arsch, dass ich mich erstmal hinsetzen musste. Also bin ich mit Ubbo rüber zur anderen Bühne. Wir holten uns was zu essen uns setzten uns in einem großen Zelt auf einen Tisch. Eine Wohltat für die Füße!!! Hätt ich die Stiefel ausgezogen, ich wär nie wieder hineingekommen.
Nach der verdienten Pause gingen wir rüber zur Hauptbühne, um uns dort den "gruseligen" Schockrocker Marilyn Manson anzusehen. Doch was der bot, konnte vielleicht kleine Kinder erschrecken. Singen konnte man das nicht nennen, er schrie nur ins Mikro, räkelte sich dabei auf der Bühne zwschen seinen gestylten Bandmitgliedern und zeigte dann auch noch seinen nackten Arsch. Nein danke, das ist mir hier auch keinen Songschnipsel wert.
Also begaben wir uns nach 2 oder 3 Liedern wieder rüber zur anderen Bühne, wo wir gechillt von einer Bierbude aus den Bright Eyes lauschten.
Bright Eyes – We Are Nowhere and It's Now
Das war genau das richtge zum Ausruhen und Kraft tanken. Unsere Füße dankten es uns und ein weiteres Bierchen ließ die Vorfreude auf die letzte Band des Abends ansteigen.
Wieder mit allen vereint begaben wir uns vor die Bühne um den zauberhaften Klängen von Interpol zu lauschen.
Interpol – Slow Hands
Im völligen Dunkel der Bühne leuchteten allmählich mehrere farbige Balken in dunklem Blau, ein Song begann, der mir Gänsehaut machte und mich auch im Nachhinein so beeindruckte, dass ich euch einen Videoschnipsel nicht vorenthalten will.
Der Rest des Auftritts war nicht schlechter, in wechselnden Farben präsentierten die Jungs einen tiefgehenden Song nach dem anderen. Nichts zum tanzen, das war klar. Aber zum Genießen. Absolutes Gegenprogramm zur letzten Nacht mit QotSA, doch nicht weniger toll.
Aufgepusht durch diesen Auftritt gings hellwach zurück zum Lager. Ubbo und ich hatten uns für diese Nacht viel vorgenommen, wir wollten den Zeltplatz unsicher machen und irgendwo Scheiße bauen. Doch unsere (blutenden?) Füße verwehrten uns den Dienst. So schafften wir es gerade bis in unsere Stühle im Lager, doch auch dort sollte es eine lustige Nacht werden.
Ich unterhielt mich mit den drei dazugekommenen Mädels und versuchte, im Sächsisch so viel wie möglich zu verstehen, als eine dann sagte, dass ihre Freundin Hochdeutsch spricht, wenn sie nur betrunken genug sei. OK, das war doch eine tolle Möglichkeit, mit den Mädels Schnaps zu trinken. Doch ich brauchte gar nichts tun, sie trank selber einen Tequila nach dem anderen, so dass ich gar nicht hinterherkam. Hochdeutsch kam jedenfalls nicht mehr raus, dafür ließ sie sich aber den Tequila nochmal durch den Kopf gehen.. :-D
Ubbo und ich hatten uns vorgenommen, den nächsten Morgen im Zelt zu frühstücken und schon am Abend hatte ich ein paar Dosen Alster und Bier im Zelt untergebracht. Als die Mädels von ihrem durchnässten Zelt erzählten, bat ich ihnen natürlich sofort einen trockenen Platz inclusive Frühstück in unserem Zelt an, was die beiden dann auch dankend angenommen haben...
In die Details werd ich hier mal nicht gehen, der Beitrag ist eh schon viel zu lang! :-P
Freut euch auf den nächsten Tag, denn Sonntag heißt es: Chillen, Sonnen, Editors, Placebo, Paerl Jam und Remmidemmi. Und die Weltelite der Fassgolfer hat sich ebenfalls auf dem Hurricane eingefunden, um einen neuen Weltmeister zu ermitteln!
Seid gespannt!
Samstag morgen, ich wurde wach. Doch nicht durch Krach draußen, nein, durch die Hitze im Zelt. Die Sonne brannte herunter und meine Laune besserte sich. Die Schmerzen der letzten Nacht schienen vergangen und ich mühte mich aus meiner glühenden Höhle ins Freie. Doch weit gefehlt mit den Schmerzen: Meine Füße taten weh, als ob ich noch vor einer Stunde vor den Queens abgegangen war. Da fehlte eindeutig der Alkohol zum betäuben! Also erstmal frühstücken.. Es war noch recht früh, und das war gut so. Denn der heutige Band-Tag sollte für mich schon um 13:30 Uhr beginnen. Doch vorher stand noch einiges an Arbeit an. Der Wind riss an unseren Pavillons und unser Mast drohte einzubrechen. An allen Ecken und Enden mussten wir die Pavillonstangen mit Panzertape zusammenkleben, doch es schien keine Besserung in Sicht. Deshalb hielt ich es fürs beste, schnell aufs Festivalgelände zu verschwinden! ;)
Der lange Tag sollte durch die FOTOS eingeläutet werden und ich wurde nicht enttäuscht.
FOTOS – wiederhole deinen rhythmus
Eine pfiffige, frische Band, die mich schon vor einem Jahr mit ihren Songs beeindruckt hat. Und nun konnte ich sie endlich mal live bewundern. Doch leider nicht in voller Länge, denn auf der anderen Bühne warteten schon The Bravery auf ihren Auftritt, und den wollte ich auf keinen Fall verpassen!
The Bravery – Honest Mistake
Da sie eine der ersten Indie-Bands waren, die mich zur Gitarrenmusik brachten, wollte ich den Auftritt komplett sehen und da nicht wirklich viel los war um diese frühe Zeit, sind wir sogar ganz vorne reingekommen und standen 10 Meter hinter dem Wellenbrecher. Kurz vor Beginn deutete sich allerdings Böses am Himmel an und wir sollten nicht enttäuscht werden: Mit dem ersten Ton der Band setzte ein Platzregen ein, der uns klitschnass machte, aber das war uns ganz egal. Im gleichzeitigen Sonnenschein, der unter der Regenfront auf uns herabschien, tanzten wir in den Pfützen und freuten uns über einen tollen Auftritt. Nach 10 Minuten konnte man dann die Jacken ausziehen und die Show ohne kühles Nass von oben genießen. Die Band machte auch ihre Scherze, denn sie blieben dank des Windes nicht verschont.
Nun hieß es erstmal drei Stunden Pause zu genießen und wir machten uns auf den Rückweg ins Lager. Dort war Flint schon richtig fleißig gewesen und hatte die riesige Plane kleingeschnitten um damit nur noch den nackten Pavillon zu übrdachen. Zusätzlich wurden die beiden anderen Pavillons an den mittleren herangerückt, sodass wir zwar weniger überdachte Fläche hatten, dafür aber ein sehr stabiles Dach, das dem Wind nur so trotze! Und dazu hatten wir endlich einen Fahnenmast, an dem unsere selbstgesprayte Totenkopfflagge im Wind wehte.
Der Nachmittag wurde mit ausführlichem Grillen und Bier trinken zelebriert und sollte von mir eigentlich mit Arcade Fire beendet werden, doch strömender Regen hielt mich leider davon ab. Die erste Band verpasst, die ich unbedingt sehen wollte..
Zum Glück ließ der Regen danach nach, und wir machten uns auf den Weg zu Modest Mouse.
Modest Mouse – Dashboard
Gänsehaut machte sich bemerkbar, als Isaac Brock mit verrückter Mimik die Songs gegen das Publikum preschte und ich genoss einige Lieder mit einen lachenden und einem weinenden Auge, denn ich konnte sie nicht bis zum Schluss sehen. Auf der anderen Bühne wartete meine absolute Lieblingsband (wenn man von Maximo Park absieht) und das konnte ich mir nicht entgehen lassen. So machte ich mich alleine auf den Weg zu Bloc Party.
Bloc Party – Helicopter
Ich stand recht weit vorne hinter dem zweiten Wellenbrecher und ähnlich wie bei The Bravery wurden die ersten Lieder von Regen begleitet. Dazu stand man unweigerlich in etwa 5cm Schlamm, der das Tanzen erschwerte. Doch das war mir ganz egal, denn die Musik war grandios. Und so hielt es mich auch nicht lang auf der Stelle und nach etwa 10 Minuten stürzte ich mich ins tanzende Volk vor mir. Eine Stunde lang hüpfte ich im Schlamm, wurde umhergestoßen, sieß andere weg, zog Kiddies aus dem Matsch wieder auf die Füße.. Es war geil! Tanzmusik pur und überall geniale Stimmung.
Begeistert begab ich mich danach zu unserem Treffpunkt etwas hinter der Bühne. Die nächste Band sollte in Ruhe angesehen werden, doch erstmal mussten wir uns an einem der Bierstände stärken. Auch wenn ich mir Incubus auch gern von vorne angesehen hätte, es ging einfach nicht. Und der Tag war noch lang, ich wollte mich nicht vorm Ende verausgaben.
Incubus – Light Grenades
Doch auch von hinten war der Auftritt super, so bekam man wenigstens ungestört die Musik mit. Mehr weiß ich allerdings auch nicht, kann am Bier gelegen haben oder auch am Verausgaben bei Bloc Party.. Jedenfalls kann ich nichts Negatives über Incubus sagen! ;)
Danach war ich so im Arsch, dass ich mich erstmal hinsetzen musste. Also bin ich mit Ubbo rüber zur anderen Bühne. Wir holten uns was zu essen uns setzten uns in einem großen Zelt auf einen Tisch. Eine Wohltat für die Füße!!! Hätt ich die Stiefel ausgezogen, ich wär nie wieder hineingekommen.
Nach der verdienten Pause gingen wir rüber zur Hauptbühne, um uns dort den "gruseligen" Schockrocker Marilyn Manson anzusehen. Doch was der bot, konnte vielleicht kleine Kinder erschrecken. Singen konnte man das nicht nennen, er schrie nur ins Mikro, räkelte sich dabei auf der Bühne zwschen seinen gestylten Bandmitgliedern und zeigte dann auch noch seinen nackten Arsch. Nein danke, das ist mir hier auch keinen Songschnipsel wert.
Also begaben wir uns nach 2 oder 3 Liedern wieder rüber zur anderen Bühne, wo wir gechillt von einer Bierbude aus den Bright Eyes lauschten.
Bright Eyes – We Are Nowhere and It's Now
Das war genau das richtge zum Ausruhen und Kraft tanken. Unsere Füße dankten es uns und ein weiteres Bierchen ließ die Vorfreude auf die letzte Band des Abends ansteigen.
Wieder mit allen vereint begaben wir uns vor die Bühne um den zauberhaften Klängen von Interpol zu lauschen.
Interpol – Slow Hands
Im völligen Dunkel der Bühne leuchteten allmählich mehrere farbige Balken in dunklem Blau, ein Song begann, der mir Gänsehaut machte und mich auch im Nachhinein so beeindruckte, dass ich euch einen Videoschnipsel nicht vorenthalten will.
Der Rest des Auftritts war nicht schlechter, in wechselnden Farben präsentierten die Jungs einen tiefgehenden Song nach dem anderen. Nichts zum tanzen, das war klar. Aber zum Genießen. Absolutes Gegenprogramm zur letzten Nacht mit QotSA, doch nicht weniger toll.
Aufgepusht durch diesen Auftritt gings hellwach zurück zum Lager. Ubbo und ich hatten uns für diese Nacht viel vorgenommen, wir wollten den Zeltplatz unsicher machen und irgendwo Scheiße bauen. Doch unsere (blutenden?) Füße verwehrten uns den Dienst. So schafften wir es gerade bis in unsere Stühle im Lager, doch auch dort sollte es eine lustige Nacht werden.
Ich unterhielt mich mit den drei dazugekommenen Mädels und versuchte, im Sächsisch so viel wie möglich zu verstehen, als eine dann sagte, dass ihre Freundin Hochdeutsch spricht, wenn sie nur betrunken genug sei. OK, das war doch eine tolle Möglichkeit, mit den Mädels Schnaps zu trinken. Doch ich brauchte gar nichts tun, sie trank selber einen Tequila nach dem anderen, so dass ich gar nicht hinterherkam. Hochdeutsch kam jedenfalls nicht mehr raus, dafür ließ sie sich aber den Tequila nochmal durch den Kopf gehen.. :-D
Ubbo und ich hatten uns vorgenommen, den nächsten Morgen im Zelt zu frühstücken und schon am Abend hatte ich ein paar Dosen Alster und Bier im Zelt untergebracht. Als die Mädels von ihrem durchnässten Zelt erzählten, bat ich ihnen natürlich sofort einen trockenen Platz inclusive Frühstück in unserem Zelt an, was die beiden dann auch dankend angenommen haben...
In die Details werd ich hier mal nicht gehen, der Beitrag ist eh schon viel zu lang! :-P
Freut euch auf den nächsten Tag, denn Sonntag heißt es: Chillen, Sonnen, Editors, Placebo, Paerl Jam und Remmidemmi. Und die Weltelite der Fassgolfer hat sich ebenfalls auf dem Hurricane eingefunden, um einen neuen Weltmeister zu ermitteln!
Seid gespannt!
Butzzze - 2. Jul, 20:23